Ökumenische Hubertusmesse in Westerstede
Hubertus von Lüttich (* um 655 in Toulouse; † 30. Mai 727) ist der Schutzpatron der Jagd. Der Legende nach stürzte er sich nach dem frühen Tod seiner Frau bei der Geburt des ersten Kindes in ein rücksichts- und maßloses Leben. Jagte um des Jagens willen und feierte ohne Rücksicht auf das Wild oder Feiertage.
Bei einer Jagd am Karfreitag, einem Tag, an dem Christen traditionell nicht jagen, erschien ihm ein Hirsch mit einem Kreuz im Geweih. Diese Vision veranlasste Hubertus, seine maßlose Lebensweise zu überdenken. Er erkannte sich als Teil der Schöpfung und widmete sich fortan der Kirche, wurde Bischof und setzte sich für ein Leben im Einklang mit der Natur ein.
Heute ist diese Geschichte besonders relevant, da sie uns daran erinnert, bei der Nutzung natürlicher Ressourcen Maß zu halten und „den Schöpfer im Geschöpf zu ehren“, wie es Oskar von Riesenthal in seinem Lied „Waidmannsheil“ (1880) ausdrückte.
In Anbetracht des zunehmenden Raubbaus an der Natur, der in den letzten Jahren immer deutlicher wird, stand die ökumenische Hubertusmesse in der St. Petri-Kirche in Westerstede unter dem Motto, sich selbst als Teil der Schöpfung zu begreifen und die Natur um ihrer selbst willen zu schützen. Die Messe wurde von den Jagdhornbläser Ammerland und den Parforcehornbläsern musikalisch begleitet und unterstrich die Bedeutung eines respektvollen Umgangs mit der Umwelt.