Vulkane und Wasserfälle: Mein Sommerabenteuer in Island
Es bot sich dank einer Freundin die Möglichkeit, spontan nach Island zu reisen – und das aus einem ganz besonderen Grund: Ein Vulkan war ausgebrochen! Diese Gelegenheit konnte ich mir nicht entgehen lassen, und ich bin unglaublich froh, dass ich den Plan in die Tat umgesetzt habe. Hier möchte ich euch mit auf die Reise nehmen.
Schon die Anreise mit dem Flugzeug gab mir einen ersten Eindruck von der ursprünglichen und wilden Schönheit der Insel. Als sich die Maschine Reykjavíks Flughafen Keflavík näherte, sah ich die endlosen Lavafelder und die raue Küstenlinie, die sich im fernen Horizont verlor. Aber es gab gleich zu Beginn eine unerwartete Wendung: Transavia hatte es tatsächlich geschafft, meinen Koffer zu zerstören! Zum Glück blieb meine Fotoausrüstung – das Wichtigste für diese Reise – unversehrt, und so konnte das Abenteuer beginnen.
Die Anreise mit dem Flugzeug gibt einen ersten Eindruck von einer ursprünglichen und rauen Landschaft.
Wir hatten extremes Glück mit dem Wetter! Kein Regen und kaum Wind. Unser erster Tag führte uns direkt zu einem der berühmtesten Wasserfälle Islands: Selfoss. Der mächtige Wasserfall stürzt in einer breiten Kaskade in die Tiefe und fesselt mit seiner kraftvollen Erscheinung. Auch der etwas kleinere Dettifoss, oft als „kleiner Bruder“ bezeichnet, hinterließ einen bleibenden Eindruck. Die donnernden Wassermassen und die unwirkliche Mondlandschaft rundherum vermittelten uns das Gefühl, auf einem fremden Planeten zu sein.
Danach stand das eigentliche Highlight des Tages an: der Besuch des aktiven Vulkans Fagradalsfjall. Hier überraschten mich die Isländer erneut – kaum war der Vulkan ausgebrochen, hatten sie schon einen Wanderweg fast fertiggestellt! Diese Geschwindigkeit und Effizienz wären in Deutschland wohl undenkbar. Der Vulkan selbst beeindruckte mit seinem dumpfen Blubbern und Donnern, als ob die Erde unter uns lebendig wäre. Der Anblick der fließenden Lava und das Grollen aus dem Erdinneren waren so gewaltig, dass Worte allein dieses Erlebnis nicht wirklich beschreiben können.
Am zweiten Tag widmeten wir uns weiter der faszinierenden Vulkanregion. Die karge, von Lavafeldern gezeichnete Landschaft wirkte fast surreal, und man spürte förmlich die gewaltigen Kräfte, die hier in der Vergangenheit gewirkt haben. Der Vulkan war an diesem Tag etwas ruhiger, aber die ganze Umgebung strahlte eine rohe, ungezähmte Energie aus. Es war, als ob die Natur uns daran erinnerte, wie mächtig sie wirklich ist.
August: Ein magischer Sonnenaufgang auf dem Vulkan
In der Nacht des 15. Augusts machten wir uns noch einmal auf den Weg zum Vulkan – diesmal, um den Sonnenaufgang zu erleben. Der Aufstieg in völliger Dunkelheit war abenteuerlich, aber das Ziel war jede Mühe wert. Als die ersten Sonnenstrahlen auf den Krater fielen und das leuchtende Rot der Lava mit dem goldenen Morgenlicht verschmolz, verschlug es uns den Atem. Es war ein Moment der vollkommenen Ruhe und Schönheit, den ich so schnell nicht vergessen werde.
Nach diesem atemberaubenden Erlebnis besuchten wir den gelben Leuchtturm an der Südspitze der Halbinsel Reykjanes. Der knallige Farbkontrast zum restlichen Landschaftsbild machte den Leuchtturm zu einem weiteren Highlight.
August: Seljalandsfoss, Diamond Beach und die Papageitaucher
Der nächste Tag führte uns zum berühmten Seljalandsfoss, einem der meistfotografierten Wasserfälle Islands. Hier hatten wir die einzigartige Möglichkeit, hinter den Wasservorhang zu treten und den tosenden Wasserfall aus einer ganz neuen Perspektive zu erleben. Auch wenn man dabei garantiert nass wird, ist es ein absolutes Muss für jeden Islandreisenden.
Weiter ging es zum Gletschersee Jökulsárlón, dessen riesige Eisberge still in der Lagune trieben – ein Anblick, der fast unwirklich wirkte.
Ein weiteres Highlight war die Begegnung mit den niedlichen Papageitauchern (Puffins), die emsig über unseren Köpfen hinwegflogen. Diese farbenfrohen Vögel sind ein Markenzeichen Islands und es war ein besonderes Erlebnis, sie in ihrer natürlichen Umgebung zu sehen.
Der schwarze Strand von Reynisfjara, Vík und heiße Quellen
Kein Island-Abenteuer wäre komplett ohne einen Besuch am berühmten schwarzen Strand von Reynisfjara. Die imposanten Basaltsäulen und die peitschenden Wellen, die auf den tiefschwarzen Lavasand trafen, schufen eine mystische Atmosphäre, die man so nur in Island erleben kann. Danach erkundeten wir das kleine Dorf Vík, das malerisch inmitten der rauen Küstenlandschaft liegt.
Am Ende des Tages gönnten wir uns ein Bad in einer der vielen heißen Quellen Islands. Es war die perfekte Möglichkeit, sich nach einem ereignisreichen Tag zu entspannen und die majestätische Landschaft um uns herum zu genießen.
Strokkur und der Rückweg nach Reykjavík
Bevor wir zurück nach Reykjavík fuhren, machten wir noch einen Abstecher zum berühmten Geysir Strokkur. In regelmäßigen Abständen schleudert er eine riesige Wasserfontäne in die Luft, und jedes Mal, wenn das Wasser aus dem Boden schoss, gab es erstaunte Ausrufe der Touristen. Der Duft von Schwefel lag in der Luft, während das Wasser in die eisige Umgebung spritzte – ein echtes Naturphänomen.
Auf der Rückfahrt nach Reykjavík schwelgten wir in den Erinnerungen der letzten Tage. Die gewaltigen Naturkräfte, die wir in Island erlebt hatten, erinnerten uns daran, wie klein und zugleich besonders der Mensch in dieser grandiosen Welt ist.
Fazit: Ein unvergessliches Abenteuer
Diese Reise nach Island hat mir die unglaubliche Schönheit und Kraft der Natur in all ihren Facetten gezeigt. Von Vulkanen und Gletschern über Wasserfälle und heiße Quellen bis hin zu den niedlichen Papageitauchern – jeder Tag war gefüllt mit neuen, atemberaubenden Erlebnissen. Der Sommer 2022 war der Beginn meiner Faszination für Island, und eines war mir schon damals klar: Diese Insel würde mich wiedersehen.