Hortus Serenitatis
Hortus Serenitatis – der „Garten der Gelassenheit“ – symbolisiert die friedliche Atmosphäre, in der Mensch und Natur im Einklang koexistieren. Dieser Garten im Ammerland ist ein Rückzugsort für bedrohte Tier- und Pflanzenarten, der durch seine naturnahe Gestaltung sowohl ökologische Funktion als auch ästhetische Schönheit verbindet.
Der Name „Hortus Serenitatis“ spiegelt die ruhige und gelassene Atmosphäre des Gartens wider, in der Natur und Mensch eine symbiotische Beziehung eingehen. Er entstammt der Tradition lateinischer Namen, die oft verwendet werden, um Gärten und Naturprojekte zu benennen, und verleiht dem Ort eine besondere Würde und Zeitlosigkeit. Die Wahl des Namens betont die Absicht, ein Refugium zu schaffen, in dem sowohl Flora und Fauna als auch die Besucher in einem friedlichen Miteinander gedeihen können. Diese Philosophie basiert auf der Hortus-Bewegung, die sich für den Schutz der Artenvielfalt und den nachhaltigen Umgang mit der Natur einsetzt. Durch die Verwendung des Drei-Zonen-Modells (Ertragszone, Hotspotzone und Pufferzone) schafft der Hortus Serenitatis vielfältige Lebensräume und unterstützt die ökologische Balance. Der Garten verzichtet auf Chemikalien und künstliche Düngemittel, um ein gesundes Ökosystem zu bewahren, in dem alle Zonen harmonisch ineinandergreifen.
Streuobstwiese – Ein Refugium der Artenvielfalt
Im Herzen des Hortus Serenitatis liegt die 2018 angelegte Streuobstwiese, ein ökologisch wertvolles Biotop. Hier gedeihen alte Obstsorten des Kulturapfels (Malus domestica) und der Birne (Pyrus communis) in Begleitung von Wildpflanzen wie der Heidenelke (Dianthus deltoides) und der Wiesen-Margerite (Leucanthemum vulgare). Diese Pflanzen bieten wertvolle Nahrungsquellen für Bestäuber wie den Kaisermantel (Argynnis paphia) und den Kleinen Feuerfalter (Lycaena phlaeas), die im schützenden Umfeld der Streuobstwiese ihren Lebensraum finden.
Die Streuobstwiese wird jährlich gepflegt, um ein Gleichgewicht zwischen der Nutzung und dem Schutz der Artenvielfalt zu gewährleisten. Dabei wird die Wiese zur Hauptblüte gemäht, und die Obstbäume erhalten Kompost, um ihre Gesundheit zu fördern. Vögel wie die Singdrossel (Turdus philomelos) und der Gartenrotschwanz (Phoenicurus phoenicurus) nutzen die Obstbäume als Brutplätze, während eine Vielzahl von Käfern und Schmetterlingen in den Blüten und Blättern der Wiese ein Zuhause finden.
Der Ziergarten – Ästhetik und Funktion in Harmonie
Der Ziergarten, der das Wohnhaus umgibt, vereint ästhetische Gestaltung mit ökologischer Funktionalität. Das Herzstück dieses Gartens bildet ein prächtiges Rosenbeet, das von historischen und nostalgischen Rosen dominiert wird. Diese bieten zusammen mit Begleitpflanzen wie Schleierkraut (Gypsophila) und Gänsekresse (Arabis) Nektar für eine Vielzahl von Bestäubern. Ergänzt wird die Pracht durch Staudenbeete, die Schmetterlinge wie das Tagpfauenauge (Inachis io) und den C-Falter (Polygonia c-album) anziehen.
Ein besonderes Highlight ist das Sandarium, das an die Rasenfläche grenzt. Hier entsteht ein trockenwarmes Mikrohabitat, in dem Pflanzen wie der Sonnenhut (Rudbeckia) und Sukkulenten gedeihen und Lebensraum für spezialisierte Insektenarten bieten.
Gemüsegarten – Ertragreiche Vielfalt
Der Gemüsegarten ist nicht nur ein Ort der Ernte, sondern auch ein lebendiges Ökosystem. Hier wachsen neben klassischen Gemüsesorten wie Kartoffeln (Solanum tuberosum) und Zwiebeln (Allium cepa) auch Pflanzen wie das Acker-Vergissmeinnicht (Myosotis arvensis) und die Ringelblume (Calendula officinalis), die mit ihren Blüten zahlreiche Bestäuber anlocken.
Durch die strikte Einhaltung der Fruchtfolge und die regelmäßige Düngung mit Kompost und Pferdemist wird die Bodenfruchtbarkeit erhalten und die Artenvielfalt gefördert. Schmetterlinge wie der Große Kohlweißling (Pieris brassicae) und der Rostfarbige Dickkopffalter (Ochlodes sylvanus) sind regelmäßige Besucher dieses produktiven Gartens.
Der Waldgarten – Ein Schattiges Refugium
Der Waldgarten bietet mit seinen schattigen, feuchten Bereichen einen Lebensraum für viele spezialisierte Pflanzen und Tiere. Hier dominieren Gehölze wie der Silber-Ahorn (Acer saccharinum) und der Fingerhut (Digitalis purpurea), die nicht nur durch ihre Schönheit bestechen, sondern auch Lebensraum für Waldvögel wie den Buntspecht (Dendrocopos major) und den Kleiber (Sitta europaea) bieten.
Schmetterlinge wie das Waldbrettspiel (Pararge aegeria) und der Faulbaum-Bläuling (Celastrina argiolus) fühlen sich in der kühlen, schattigen Umgebung wohl. Auch der Papilionaria-Spanner (Geometra papilionaria) und andere Nachtfalter sind hier häufig anzutreffen.
Die Wallhecke – Ein Natürlicher Lebensraum
Die 2019 angelegte Wallhecke, die das Grundstück im Osten und Norden umgibt, ist ein weiteres zentrales Element des Hortus Serenitatis. Diese Hecke besteht aus einer Mischung typischer Wallheckenpflanzen wie Weißdorn (Crataegus monogyna) und Schwarzem Holunder (Sambucus nigra) und bietet vielen Vögeln wie dem Bluthänfling (Linaria cannabina) einen geschützten Brutplatz. Schmetterlinge wie der Admiral (Vanessa atalanta) und Nachtfalter wie die Gammaeule (Autographa gamma) bereichern die Artenvielfalt in diesem dichten, naturnahen Lebensraum.